Eingewöhnung in den Momokitas
Die Eingewöhnung ist ein wichtiger erster Schritt für eine sorgenfreie Zeit in der Momokita. Sie passt sich individuell den Kindern an, ihrem Tempo und ihrer Bereitschaft, sich von der sicheren Umgebung zu Hause zu lösen. Der Ablöseprozess gilt nicht nur für das Kind allein, sondern gleichermassen auch für die Eltern und die BetreuerInnen.
Eltern fragen sich zuallererst, ob das Kind zurecht kommen wird und ob es dem Kind gut gehen wird. Sie fragen sich, ob die ErzieherIn die Ängste und Zweifel verstehen wird und das Misstrauen oder die Angst vor Konkurrenz nachvollziehen kann.
Für die ErzieherIn ist die Eingewöhnung ebenso wichtig, da diese Zeit ermöglicht, Beziehungen zum Kind, aber auch zu den Eltern aufzubauen. Wie werden die Eltern sie akzeptieren Wie werden sie ihre Arbeit bewerten und werden sie die Erzieherin als Konkurrentin oder als Partnerin verstehen?
Bei den Momokitas wird nach dem «Berliner Modell» eingewöhnt. Bei Säuglingen dauert diese Phase bis zu sechs Wochen.
Das Berliner Eingewöhnungsmodell
Grundphase 3 bis 5 Tage
- Mutter/Vater oder andere Bezugsperson des Kindes sind gemeinsam in der Kita: 1 Stunde im Gruppenraum
- Rolle der Eltern: eher passiv
- Rolle der ErzieherIn: abwartend, beobachtend
- Kein Trennungsversuch in dieser Phase
Trennungsversuch 4./5. Tag oder 6./7. Tag
- Mutter/Vater verabschiedet sich und verlässt den Raum
- Mutter/Vater bleibt in der Nähe
- Trennungsdauer max. 30 Minuten
- ErzieherIn ist beim Kind, lässt ihm Raum und handelt empathisch
Kürzere Eingewöhnung 10 bis 15 Tage
- Kind nimmt wenig Kontakt auf zur Mutter/zum Vater
- Kind fühlt sich wohl, sucht den Kontakt zur ErzieherIn und zu den anderen Kindern
- Kind ist interessiert und spielt für sich oder mit den anderen Kindern
Längere Eingewöhnung 15 bis 30 Tage
- Kind sucht häufig Blick- und Körperkontakt zur Mutter/zum Vater
- Trennung gestaltet sich schwierig nach der Grundphase von 3 Tagen
- Vorgehen: Eingewöhnung und Grundphase verlängern
- Trennungsversuche erst später
WICHTIG
- Säuglinge werden bis zu 6 Wochen eingewöhnt.
Stabilisierungsphase ab 4. oder 7. Tag:
- ErzieherIn übernimmt zunehmend die Betreuung
- Trennungsversuch wird verlängert
- Mutter/Vater bleibt in der Kita
Schlussphase:
- Mutter/Vater verlässt Kita
- Mutter/Vater ist jederzeit erreichbar
Baby herzlich willkommen!
Luca kam als Baby zu Momo. Seine Mutter erzählt, wie sie die Eingewöhnungsphase erlebt hat.
Warum haben Sie sich für Momo entschieden?
Ich finde es super, dass die Babys separat in einer Gruppe sind. Dadurch habe ich das Gefühl, dass die Kleinen mehr Ruhe bekommen, falls sie sich etwas erholen und zurückziehen möchten. Somit ist eine altersgerechte Betreuung möglich. Entscheidend war mein gutes Bauchgefühl nach der Kitabesichtigung. Ich hatte einen sehr guten Eindruck von den Mitarbeitenden und den Räumlichkeiten. Die Einrichtung und der tolle Garten gefallen mir.
Gab es Ängste oder Bedenken vor der Eingewöhnung?
Ich muss ehrlich sagen, dass ich nach der sehr ausführlichen Kitabesichtigung keine Ängste oder dergleichen verspürt habe. Und ich habe meinem Sohn vertraut, dass er es gut machen wird. Er war schon gewohnt, im Privaten betreut zu werden.
Wie haben Sie die Eingewöhnung erlebt?
Im Laufe der Eingewöhnung hat sich mein positiver Eindruck noch mehr verstärkt. Durch die beiden Bezugspersonen und die dadurch bestehende Konstante stellte sich für mich schnell ein vertrautes Gefühl ein, ähnlich, als würde ich Luca zu einer Freundin bringen. Ich finde es super für Luca, dass er bei Momo die Welt mit Gleichaltrigen entdecken darf. Ich schätze es auch, dass mir das kompetente Team bei Fragen zur Seite stehen kann.
Weiterführende Informationen zum Berliner Modell
Das Berliner Modell wurde in den 1980er Jahren am Berliner Institut für angewandte Sozialisationsforschung/Frühe Kindheit e.V. von Hans-Joachim Laewen, Beate Andres und Éva Hédervari-Heller entwickelt.
Weiterführende Informationen zum Berliner Modell finden Sie gut zusammengefasst unter den Kita-Fachtexten.