Eingewöhnung in den Momokitas

Eingewöhnungskonzept nach dem Ansatz
„Ankommen dürfen, statt loslassen müssen“

Grundhaltung

Die Eingewöh­nung in den Momo Kindertagesstät­ten ori­en­tiert sich an einem beziehung­sori­en­tierten Ansatz, wie ihn auch Lea Wede­wardt mit „Ankom­men dür­fen, statt loslassen müssen“ beschreibt. Dabei geht es nicht um ein „Loslassen“ durch die Eltern, son­dern darum, dem Kind ein sicheres Ankom­men zu ermöglichen, in seinem Tem­po, mit seinen Gefühlen und in Begleitung ver­trauter Per­so­n­en.

Wir ver­ste­hen die Eingewöh­nung als gemein­same Beziehungszeit – eine behut­same Über­gangsphase, in der das Kind lernt:

  • „Hier darf ich sein, wie ich bin.“
  • „Ich werde gese­hen, begleit­et und ver­standen.“
  • „Ich darf meine Zeit brauchen.“

Perspektivübernahme & Fragen, die uns leiten

Gedanken der Fachkraft:

  • Wie kann ich eine Beziehung zu diesem Kind auf­bauen – ohne zu drän­gen?
  • Was braucht dieses Kind heute, um sich sich­er zu fühlen?
  • Wie kann ich den Eltern ein gutes Gefühl geben, dass sie willkom­men und nicht erset­zbar sind?

Gedanken der Eltern:

  • Wird mein Kind hier gese­hen und angenom­men – auch mit seinen Gefühlen?
  • Kann ich wirk­lich da bleiben, solange es nötig ist?
  • Wird mein Kind loslassen kön­nen, wenn es hier „angekom­men“ ist?

Gedanken des Kindes:

  • Darf ich neugierig sein – und trotz­dem Angst haben?
  • Werde ich gehört, wenn ich weine oder Nähe brauche?
  • Ist mein Eltern­teil noch da, wenn ich mich umdrehe?
  • Muss ich funk­tion­ieren – oder darf ich ein­fach sein?

Phasen der Eingewöhnung

Wir richt­en uns dabei nicht nach einem star­ren Zeit­plan, son­dern ori­en­tieren uns an der Beziehungssicher­heit des Kindes. Die Phasen sind fließend und indi­vidu­ell.

Beziehungsauf­bauphase (ca. 3–7 Tage oder länger)

  • Eine ver­traute Bezugsper­son bleibt durchge­hend beim Kind.
  • Die Bezugsper­son ist aktiv präsent, aber nicht lei­t­end.
  • Die Fachkraft beobachtet ein­fühlsam, bietet vor­sichtig Kon­takt an.

Ver­trautwer­den & Aus­pro­bieren

  • Das Kind begin­nt, die Umge­bung zu erkun­den.
  • Erste zarte Kon­tak­te zur Fachkraft entste­hen spielerisch.
  • Die Bezugsper­son bleibt voll­ständig anwe­send.

Erste Tren­nungsmo­mente – wenn das Kind bere­it ist

  • Eine kurze Tren­nung wird erst ver­sucht, wenn das Kind erste Beziehung zur Fachkraft aufge­baut hat.
  • Die Bezugsper­son ver­ab­schiedet sich acht­sam, bleibt erre­ich­bar.
  • Reak­tio­nen des Kindes wer­den aufmerk­sam beobachtet.

Sta­bil­isierungsphase

  • Das Kind fühlt sich zunehmend sich­er mit der Fachkraft.
  • Die Fachkraft übern­immt schrit­tweise mehr Ver­ant­wor­tung.
  • Die Eltern ziehen sich san­ft zurück.

Abschlussphase: Sicher­heit im neuen Raum

  • Die Eltern ver­lassen erst­mals voll­ständig die Ein­rich­tung.
  • Das Kind zeigt Ver­trauen, Neugi­er und Verbindung zur Fachkraft.
  • Auch nach erfol­gre­ich­er Eingewöh­nung bleiben wir acht­sam.


Beson­der­heit­en

  • Säuglinge benöti­gen oft eine deut­lich län­gere Eingewöh­nung (bis zu 6 Wochen).
  • Bindung geht vor Struk­tur – der Tagesablauf wird nicht über Nähebedürfnisse gestellt.
  • Eltern sind keine „Stör­er“, son­dern wichtige Partner:innen.


Abschlussgedanke

Wir möcht­en nicht, dass Kinder loslassen müssen, bevor sie angekom­men sind. Deshalb schenken wir ihnen Zeit, Beziehung und Sicher­heit. Denn erst wenn ein Kind spürt, dass es hier sich­er gebun­den ist, kann es sich öff­nen für all das Neue, das Kita bedeutet.

Baby herzlich willkommen!

Luca kam als Baby zu Momo. Seine Mutter erzählt, wie sie die Eingewöhnungsphase erlebt hat.

Warum haben Sie sich für Momo entschieden?

Ich finde es super, dass die Babys sep­a­rat in ein­er Gruppe  sind. Dadurch habe ich das Gefühl, dass die Kleinen mehr Ruhe bekom­men, falls sie sich etwas erholen und zurückziehen möcht­en. Somit ist eine alters­gerechte Betreu­ung möglich. Entschei­dend war mein gutes Bauchge­fühl nach der Kitabesich­ti­gung. Ich hat­te einen sehr guten Ein­druck von den Mitar­bei­t­en­den und den Räum­lichkeit­en. Die Ein­rich­tung und der tolle Garten gefall­en mir.

Gab es Ängste oder Bedenken vor der Eingewöhnung?

Ich muss ehrlich sagen, dass ich nach der sehr aus­führlichen Kitabesich­ti­gung keine Äng­ste oder der­gle­ichen ver­spürt habe. Und ich habe meinem Sohn ver­traut, dass er es gut machen wird. Er war schon gewohnt, im Pri­vat­en betreut zu wer­den.

Wie haben Sie die Eingewöhnung erlebt?

Im Laufe der Eingewöh­nung hat sich mein pos­i­tiv­er Ein­druck noch mehr ver­stärkt. Durch die bei­den Bezugsper­so­n­en und die dadurch beste­hende Kon­stante stellte sich für mich schnell ein ver­trautes Gefühl ein, ähn­lich, als würde ich Luca zu ein­er Fre­undin brin­gen. Ich finde es super für Luca, dass er bei Momo die Welt mit Gle­ichal­tri­gen ent­deck­en darf. Ich schätze es auch, dass mir das kom­pe­tente Team bei Fra­gen zur Seite ste­hen kann.